Zwei Bäume, eine Wurzel

Zwei Bäume, eine Wurzel
Die Verbindung zwischen Evolutionismus und östlicher Spiritualität

Sie breiten sich aus und strecken ihre Zweige in alle Bereiche – angefangen von Erziehung, Bildung und Pädagogik über die Medien bis hin zu den Kirchen. Bei dem einen Baum handelt es sich um den Materialismus – dem Glauben, dass außer der Materie nichts existiert. Die starke Grundlage für dieses Verständnis bildet die Darwin’sche Evolutionslehre – es gibt zwischen beiden enge Verflechtungen. Unter der Krone dieses Baumes finden wir die dunklen Früchte, die aus einer Moral hervorwachsen, die ohne einen Schöpfer (und damit Gesetzgeber) auskommen will.

An seiner Seite steht ein zweiter Baum, der sichtbar floriert: die östliche Spiritualität. Mit seinen verführerischen Blüten, die Erleuchtung sowie Gesundheit und Weisheit versprechen, zieht dieser Baum ganz offensichtlich große Teile der Welt unter seinen Schatten.

Diese beiden „Weltanschauungs- Bäume“ mögen sehr unterschiedlich aussehen, aber tatsächlich besteht eine bemerkenswerte Verbindung zwischen beiden – sie weisen ein gemeinsames Wurzelwerk auf.

Worin besteht die Verbindung?

Genau wie beim materialistischen Darwinismus handelt es sich bei der östlichen Spiritualität um ein alles andere als biblisches Konzept, das in der heutigen Populärkultur und dem öffentlichen Schulsystem stark gefördert wird. Auf der ganzen Welt können wir beobachten, wie in den Bildungssystemen Programmeüber „Achtsamkeits-Training“ aufgetaucht sind, mit denen den jungen Menschen Meditationspraktiken beigebracht werden. Zwar haben diese häufig einen säkularen, nichtreligiösen Anstrich, haben ihre Wurzeln aber tatsächlich in den uralten östlichen Religionen.1+2 Diese können alle möglichen Techniken beinhalten, angefangen von Atemübungen über Visualisierungstechniken und andere „Konzentrations-Übungen“ bis hin zu transzendentaler Meditation, Mantra-Wiederholungen und Yoga.3

Natürlich muss man den „genetischen Fehlschluss“ vermeiden, der in der Schlussfolgerung besteht, dass etwas, das seinen Ursprung in einer anti- biblischen Philosophie hat, deshalb zwangsläufig per se unbiblisch sein muss. Nichtsdestoweniger ist es verstörend zu beobachten, welche Ausmaße die Durchdringung mit diesen aus dem Hinduismus stammenden Praktiken angenommen hat und mit welchem Enthusiasmus sie verbreitet werden, ohne in Betracht zu ziehen, dass Belege für ihren Nutzen fehlen oder allenfalls minimal sind. England, Kanada, Amerika, Israel und Indien sind nur einige der Länder, die solche Programme auf allen Ebenen ihres Schulsystems in die Lehrpläne mit einbauen.4 Organisationen wie „Mindful Schools“ sind in über 100 Ländern tätig und gehen Partnerschaften mit den Lehrern ein, um im Klassenzimmer Meditationspraktiken einzuführen. Auch im deutschenSprachraum findet man vergleichbare Organisationen, die diese „Achtsamkeits- Übungen“ in der Schule fördern. 5

Aber das Bildungssystem ist erst der Anfang. In den westlichen Nationen werden östlich-spiritualistische Praktiken auch in unterschiedlichsten anderen Bereichen immer mehr zur Normalität – in der Geschäftswelt, im Militär und im Gesundheitswesen.6 Sie sind in der westlichen Kultur so populär geworden, dass tatsächlich einige hinduistische Gemeinschaften anfangen, daran Anstoß zu nehmen und sich zu beklagen. Sie missbilligen beispielsweise die westliche Kommerzialisierung von Yoga ohne gleichzeitige Anerkennung seiner hinduistischen Wurzeln.7 Auch fühlen sie sich angegriffen durch die Abbildung von hinduistischen Gottheiten auf „religiös unreinen“ Konsumgegenständen wie Socken, Schuhen und Toilettenbrillen.8 Seit wann hat sich die östliche Spiritualität international zu einer solchen Popularität entwickelt?

Kurzer Blick in die Geschichte

Gehen wir zeitlich ein wenig zurück in die Mitte des 19. Jahrhunderts, kurz nachdem Darwin sein Buch Die Entstehung der Arten veröffentlichte. Als in der Folge die evolutionistischen Ideen in Europa populär wurden und sich auch nach Indien ausbreiteten, welches zu der Zeit eine britische Kolonie war, stellten Wissenschaftler – sowohl aus dem Osten wie dem Westen – Folgendes fest: Trotz einiger grundlegender Unterschiede zwischen naturalistischem Darwinismus und polytheistischem Hinduismus gibt es entscheidende Gemeinsamkeiten. Diese machen die östliche Spiritualität umso attraktiver für die westlichen Kulturen, in denen die Evolutionslehre Fuß gefasst und sich ausgebreitet hat.

Einige Beispiele: Nicht nur zeichnet sich die indische Kosmologie ebenso wie die Evolutionstheorie durch extrem lange Zeitperioden von Milliarden von Jahren aus, sondern der Hinduismus behauptet, dass das Universum einem zeitlichen Verlauf unterworfen ist, der sich in Zyklen von einerseits Evolution, also Weiterentwicklung, und andererseits Zerfall vorwärts bewegt. In jedem Zyklus macht eine definierte Anzahl von Arten von Lebewesen nach einem festgelegten Muster eine Weiterentwicklung durch. Die festgelegte, zyklische Art und Weise des hinduistischen Evolutionismus steht im Gegensatz zu dem weniger vorhersagbaren, linearen Modell, welches Darwin vertrat.

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