Die Rückkehr des Retters

Die Rückkehr des Retters
Ein fast vergessenes Versprechen: die Wiederkunft Christi

Praktisch jede Religion kennt ihn: den Retter oder Weltenerlöser mit göttlicher Macht. Er soll irgendwann auftreten oder wiederkommen, um alle Probleme der Menschheit zu lösen. Die Anhänger der New-Age-Bewegung erwarten den Weltenlehrer Maitreya, die Buddhisten den neuen Buddha, den Maitreya-Buddha, die Muslime den Mahdi, den 12. Imam, der nach der Endzeit das Reich Gottes errichten soll. Die Juden warten auf den Messias. Auch er soll ein Friedensreich aufrichten. Im Hinduismus glaubt man, dass am Ende der Zeit Kalki (Vishnu oder Krishna) wiederkommen und das goldene Zeitalter einläuten wird. Selbst die säkulare Fiktion der Comic-Hefte kennt diesen Retter: Dort heißt er Superman oder Batman. Als Christen glauben wir – zumindest theoretisch und wenn wir die Bibel wörtlich nehmen –, dass Jesus Christus, der Mensch gewordene Gottessohn, wiederkommen wird.

In Zeiten existentieller Verunsicherung, z. B. aufgrund von Wirtschaftskrisen und Megakatastrophen, wird die Sehnsucht nach einem Retter besonders stark. Als aufgeklärte Menschen des 21. Jahrhunderts scheinen wir jedoch gegenüber solch religiösen Vorstellungen immun zu sein. Unser wissenschaftlich geprägtes Weltbild hat uns davon überzeugt, dass es außer unserer materiellen Welt nichts gibt. Wir glauben, dass wir alle unsere Probleme selbst lösen müssen (und können) – und dass der Tod für jeden das endgültige Aus bedeutet. Deshalb haben wir uns angewöhnt, solche Bibelstellen, die von einer Wirklichkeit außerhalb unserer materiellen Realität sprechen (z. B. der Wiederkunft Christi), allegorisch zu verstehen, zu vergeistigen. Sogar unsere Theologen lehren uns, dies seien nur Bilder für spirituelle Erfahrungen.

Aber nicht alle schließen sich dieser Sicht an. Eine wachsende Zahl von Christen glaubt, dass Jesus bald wiederkommt, dass die Bibel einen übernatürlich-göttlichen Ursprung hat und dass man die zahlreichen Bibeltexte, die auf die Wiederkunft hinweisen, wörtlich nehmen kann und muss.

Doch wenn es um die näheren Umstände dieser Wiederkunft geht, gehen die Meinungen auch unter Gläubigen weit auseinander. Nicht zuletzt inspiriert durch Romane glauben die meisten Christen in Amerika beispielsweise an eine sogenannte heimliche Entrückung. Sie stellen sich vor, dass die Gläubigen in naher Zukunft plötzlich von der Erde verschwinden. Sie glauben, dass die zurück gebliebenen Menschen dann durch eine trübselige Zeit gehen, aber eine zweite Chance für eine Hinwendung zu Gott erhalten.

Das widerspricht jedoch den klaren Hinweisen der Bibel, wonach die Wiederkunft ein dramatisches, kosmisches Ereignis sein wird. Es wird nicht in Heimlichkeit stattfinden. Vielmehr wird die ganze Welt auf den Kopf gestellt, und erst zu diesem Zeitpunkt werden die Gläubigen dem Herrn entgegengerückt.

Um sich vor Missverständnissen zu schützen, sollte man sich die entsprechenden Texte der Bibel näher ansehen. Unter anderem lesen wir einiges über die näheren Umstände der Wiederkunft Christi in der Apostelgeschichte (1,9-12) und in den Evangelien (Lukas 21,25-27. Matthäus 24,29- 31). Die Jünger, die die Himmelfahrt ihres Herrn miterlebten, erfuhren beispielsweise: „Ihr habt gesehen, wie Jesus in den Himmel gefahren ist. Und genauso wird er auch aus dem Himmel wieder zurückkehren, das hat er euch versprochen.“...

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