Abschied von der Wissenschaftlichkeit

Abschied von der Wissenschaftlichkeit
Die Evolutionstheorie wird immer religiöser

Es ist nicht leicht, heutzutage den Optimismus nachzuempfinden, der den Evolutionismus in der Zeit vor 100 Jahren umgab. Damals hatten sich wissenschaftliche Beobachtungen zu einem geschlossenen Argumentationsgebäude zugunsten einer naturalistischen Entstehungsgeschichte zusammengefügt und die übernatürlichen Erklärungen des Kreationismus hinter sich gelassen. Charles Lyell war einer der Ersten, der umfangreiche Forschungsreisen in Europa und Nordamerika unternahm, um geologische Fakten zur Unterstützung seiner Theorie des Gleichförmigkeitsprinzips und Gradualismus zu sammeln.

Darwins Erkenntnisse stammten ebenfalls aus seinen Beobachtungen als Naturforscher sowie aus seinen Feldstudien, die er auf seiner berühmten Seereise durchgeführt hatte. Innerhalb weniger Jahrzehnte nach den ersten Schriften Darwins schien eine Serie von Funden angeblich menschenähnlicher Knochen und Schädel (z. B. Neandertaler, Javaund Piltdown-Mensch) die Schlüsselaussagen über die menschliche Evolution zu bestätigen. Haeckels Argumente aus der Embryologie wurden allgemein verbreitet und spielten eine bedeutende Rolle. Huxley steuerte den vom Meeresboden gebaggerten „Urschleim” bei, der angeblich das Bindeglied zwischen nichtlebenden Chemikalien und einfachsten Lebensformen darstellte. Kreationisten andererseits bildeten ein gespaltenes Lager und waren nicht in der Lage, einen effektiven Gegenbeweis aufzustellen.

Während des frühen 20. Jahrhunderts tauchten einige Schwierigkeiten in der Evolutionstheorie auf. Sie hingen mit der zunehmenden Spezialisierung der Biologen zusammen. Außerdem stellte man fest, dass die aufkommende genetische Forschung nur schwer mit einer allmählichen Evolution und dem Mechanismus der natürlichen Selektion zu vereinbaren war. Zwischen 1936 und 1947 wurden Erkenntnisse aus verschiedenen biologischen Fachbereichen, die vorher getrennt waren, miteinander vereinigt. Dies betraf besonders die Bereiche Genetik, Systematik, Morphologie und Paläontologie. In gewisser Hinsicht stellte diese Zeit den wissenschaftlichen Höhepunkt des Evolutionismus dar. Die sogenannte neo-darwinistische Synthese wurde zum unbestrittenen herrschenden Standard der Wissenschaft.

Dieser darwinistisch-wissenschaftliche Konsens besteht auch weiterhin, und zwar an fast jeder großen Universität und staatlichen Einrichtung. Doch in der Mitte des 20. Jahrhunderts entstand ein neuer Trend. Evolutionstheoretiker sahen sich gezwungen, Schritt für Schritt von den Beweisen aus der Feldforschung abzurücken. Einige „Beweise“ erwiesen sich als Betrügereien und Fälschungen. Andere Entdeckungen waren ein Schlag für die eindeutig definierten Erwartungen und Vorhersagen der Evolutionisten. In zunehmendem Maße sahen sie sich gezwungen, der darwinschen Theorie Ad-hoc-Mechanismen anzuheften, um den Beweisen Rechnung zu tragen. Ihr Rückzug auf nicht widerlegbare Positionen ist inzwischen in jedem der Gebiete sichtbar, auf denen sie einst triumphierten. Sie vertreten damit Standpunkte, die reine Behauptungen sind und weder bewiesen noch widerlegt werden können. Wir wollen untersuchen, wie sich Darwins Evolutionstheoretiker in etlichen Schlüsselbereichen der Forschung von konkreten Vorhersagen und wissenschaftlich zu beobachtenden, erhärtenden Belegen weg zu metaphysischen Positionen bewegt haben.

Kosmologie

Die herrschende Grundannahme in der Kosmologie ist der Urknall. Trotz anfänglicher Beobachtungen eines expandierenden Universums und einer kosmischen Hintergrundstrahlung im Mikrowellenbereich erweist sich die Vorstellung einer Entstehung durch Explosion ohne das Zutun einer intelligenten Hand als zunehmend problematisch. Es ist inzwischen offensichtlich, dass unser Universum viele Eigenschaften hat, die bei einer nur minimal veränderten Beschaffenheit das Leben unmöglich machen würden. Hinzu kommt, dass offenbar sogar unsere Positionierung innerhalb der Galaxie eine bestimmte Funktion erfüllt.

Die Chancen eines zufälligen Urknalls, der ein solches Universum wie unseres produziert, sind unvorstellbar gering. Als Reaktion darauf spekulieren evolutionistische Kosmologen, es gäbe noch Myriaden anderer Universen – Paralleluniversen –, die sich von unserem Universum unterscheiden (Theorie des „Multiversum“). Dadurch wollen sie die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass ein solch ideales Universum wie das unsere durch Zufall entstanden sein kann. „Da sie die Möglichkeit eines wohlwollenden Schöpfers von vornherein ausschließen, sehen viele Physiker nur eine mögliche Erklärung: Unser Universum ist möglicherweise nur eines von vielleicht unendlich vielen Universen in einem unfassbar gewaltigen Multiversum...

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