Noah - der Film

Noah - der Film
Wo Hollywood mit dem biblischen Bericht übereinstimmt und wo nicht

Darren Aronofskys neuester Film, Noah, schob in kirchlichen Kreisen eine ziemliche Bugwelle vor sich her – und das schon bevor er in die Kinos kam. Der amerikanische christliche Fernsehsender National Religious Broadcasters drohte beispielsweise damit, den Film zu boykottieren, falls Paramount Pictures als Verleiher in seiner Werbung nicht darauf hinweisen würde, dass Noah lediglich durch den biblischen Bericht „inspiriert“ sei. Außerdem vertreten christliche Filmkritiker ein breites Spektrum an Meinungen. Einige behaupten, der Film biete eine ausgezeichnete Verkündigungsplattform, andere, der Film sei so unbiblisch, dass er absolut nichts von Wert enthalte.

Noah ist sicherlich ein Film, der Beachtung verdient – allein schon wegen seiner Star-Besetzung und aufwendigen Produktion. Soweit es um die künstlerischen und Unterhaltungsaspekte des Films geht, gibt es durchaus manche Dinge, die bemerkenswert erscheinen. Normalerweise würde man den Filmemachern Anerkennung zollen für die Tatsache, dass sie überhaupt ein biblisches Thema aufgegriffen und einige der Details und Lektionen aus dem ursprünglichen Bericht übernommen haben (weder das eine noch das andere kommt im heutigen Hollywood allzu oft vor). Dennoch sind wir traurig, aber nicht überrascht, dass sich dieser Film weit von der biblischen Erzählung entfernt hat, und zwar sowohl in Bezug auf die Einzelheiten als auch auf einige seiner Hauptthemen. [Eigentlich war auch nichts anderes zu erwarten nach der Ankündigung Aronofskys, den „unbiblischsten Film aller Zeiten“ produzieren zu wollen. Aronofsky ist Atheist.] Wer den Film anschauen will, sollte genau hinsehen, um unterscheiden zu können, welche Elemente biblisch sind und welche nicht. Die nachfolgende Analyse kann dabei helfen, auch wenn sie nicht erschöpfend ist. Es kann natürlich sein, dass wir mit diesem Artikel für die, die den Film noch nicht gesehen haben, manche Überraschung lüften.

Die Welt vor der Sintflut

Wir freuen uns darüber, dass viele Aspekte der vorsintflutlichen Welt so dargestellt werden, dass sie dem biblischen Bericht Rechnung tragen. Noahs Vorfahren wurden beispielsweise über Lamech und Methusalem bis auf Adam und Eva zurückgeführt, ein tatsächliches historisches Paar, das seine Unschuld verlor, als es seinem Schöpfer ungehorsam wurde und von der verbotenen Frucht aß. Auch auf die Geschichte von Kain und Abel wird verschiedentlich Bezug genommen, und zwar als ein Symbol für die Neigung des Menschen zur Gewalttätigkeit. In Übereinstimmung mit 1. Mose 1,29 werden Noah und seine Familie als Vegetarier dargestellt, während Kains Nachkommen als böse betrachtet werden, weil sie bereits damit begonnen hatten, zu töten und rohes Fleisch von Tieren zu essen, bevor Gott den Verzehr von Fleisch erlaubte (1. Mose 9,3). Zu den anderen richtigen Details gehört der Gebrauch von Metallwerkzeugen vor der Sintflut, wie es in 1. Mose 4,22 berichtet wird. Zu den richtigen Details gehört auch die Tatsache, dass die Landmassen vor der Sintflut eine andere Position und Form hatten, denn die Kontinente, wie wir sie heute kennen, sind eine Folge der Sintflut. Noah wird als Mann großen Glaubens dargestellt, dessen Gerechtigkeit sich deutlich von der Boshaftigkeit seiner Zeitgenossen abhebt. In der Tat ist das Wichtigste an diesem Film, dass er den unmoralischen Zustand der vorsintflutlichen Welt darstellt. Die Menschen sind brutal und rücksichtslos und denken nur an ihren eigenen Vorteil. Obwohl sie persönlich Wunder erleben und „den Schöpfer“ anerkennen, wie es der Film verschiedentlich formuliert, verdrehen sie die Worte Gottes und verlangen, dass er sich zu ihren Bedingungen auf sie einlässt...

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