Die Neandertaler-Lüge

Die Neandertaler-Lüge
Wie die Wissenschaft die Entstehungsgeschichte des Menschen gefälscht hat

Eigentlich platzte die Bombe schon im Jahr 2004. Es war ein Schock für die Paläo-Anthropologen und Evolutionisten. Ihre Theorie von der Entwicklung des Menschen in Europa wurde in ihren Grundfesten erschüttert. Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit geisterte eine Meldung durch Rundfunk und Fernsehen: „Zahlreiche Steinzeit- Schädel in Deutschland sollen weit jünger sein als bislang behauptet.“ Tatsächlich handelte es sich um eine sensationelle Meldung. Statt mehr als 30.000 Jahre sind Schädel aus der sogenannten Altsteinzeit zum Teil nur wenige hundert Jahre alt. Das ergab eine Überprüfung zahlreicher Fundstücke mit der sogenannten Radiokarbon- oder C14- Methode.

Neandertaler werden Höhlenbären

Bereits in Irrtümer der Erdgeschichte wurde für die Zeit von Homo erectus über den Neandertaler bis zur Gegenwart eine Zeitreduzierung von 800 000 auf höchstens 5000 Jahre vorgeschlagen. Trotz Zigtausender von Jahren, in denen sich angeblich Menschheitsgeschichte vollzogen haben soll, und obwohl aus den letzten Jahren zwei neue Funde größerer Schädelfragmente zu erwähnen sind, ist die Gesamtzahl aussagekräftiger Neandertaler-Funde in Deutschland nach wie vor sehr bescheiden. Ein gesicherter stratigraphischer und archäologischer Zusammenhang ist für diese Funde zudem nur in Ausnahmefällen gegeben.

Die im Jahr 1967 aus dem Fundmaterial der ehemaligen Lahntalhöhle Wildscheuer identifizierten zwei Neandertaler haben seit ihrer Publikation einen festen Platz in der Literatur über Menschheitsgeschichte. Die zwei Schädelfragmente (Wildscheuer A und B) wurden auf ein Alter von 75 000 und 60 000 Jahren datiert.

Im Juni 1999 wurde dann eine erste vergleichende Begutachtung im Museum Wiesbaden vorgenommen. Dabei ergaben die Untersuchungen überraschenderweise eine völlige Übereinstimmung der beiden Neandertaler- Schädelfragmente aus der Wildscheuer-Höhle mit den Schädelknochen eines Höhlenbären (Ursus spelaeus) aus der belgischen Grotte Scladina: Die 32 Jahre lang als Neandertaler gefeierten Funde entpuppten sich als Höhlenbären!

Irrtum Eiszeitkunst

Leider ist dies nicht der einzige Irrtum. In den Höhlen der Schwäbischen Alb fand man einige wenige steinzeitliche Menschenknochen. Dafür wimmelt es dort von Altsteinzeit- Artefakten, u. a. in der berühmten Vogelherd-Höhle im Lonetal mit ihren acht Fundschichten aus der mittleren und jüngeren Altsteinzeit. Es handelt sich um figürliche Darstellungen von eigentümlicher Perfektion, die vor 30 000 bis 40 000 Jahren aus Elfenbein geschnitzt worden sein sollen – weltweit gefeiert als Eiszeitkunst.

Diese fein gearbeiteten Kunstwerke der Aurignacien-Kultur traute man den Neandertalern nicht zu. Völlig aus der Luft gegriffen war das nicht. Schließlich fanden sich in einigen entsprechend alten Schichten tatsächlich Knochen anatomisch moderner Menschen. Weltbekannt ist der Schädel, den Gustav Riek im Jahr 1931 in der Vogelherd-Höhle aus einer der fundreichsten, mit „Eiszeitkunst“ gespickten Aurignacien- Schichten ausgrub. Er selbst hatte der Fundschicht „einen völlig ungestörten Verlauf “ bescheinigt. Über 70 Jahre lang wurde diese Feststellung auch nicht bezweifelt und in alle Veröffentlichungen übernommen.

Am 8. Juli 2004 erschien in der Zeitschrift Nature6 ein Bericht, in dem Nicholas Conard, ein Nachfolger Rieks auf dem Lehrstuhl für Ur- und Frühgeschichte in Tübingen, die Ergebnisse der Radiokarbon-Datierungen der Skelettreste vom Vogelherd vorstellt. Die wissenschaftliche Sensation: Die sechs untersuchten Knochenfragmente sind nicht ungefähr 32 000 Jahre alt, sondern gerade einmal 3900 bis 5000 Jahre. Aus dem altsteinzeitlichen Aurignacien-Schädel wurde ein gerade noch jungsteinzeitlicher moderner Mensch.

Da Ausgräber Riek ausdrücklich einen ungestörten Schichtenverlauf mit dem darin befindlichen Schädel bestätigt hatte, muss man jetzt den entsprechenden geologischen Schichten auch ein analoges junges Alter zuordnen: Schichten der mittleren und jüngeren Altsteinzeit werden demzufolge jungsteinzeitlich, verjüngt um über 27 000 Jahre...

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