Meine verzweifelte Suche nach Wahrheit

Meine verzweifelte Suche nach Wahrheit
Aus okkulter Finsternis ins strahlende Licht

Das größte Erlebnis, das ein Mensch im Leben haben kann, ist, zu Gott zu finden. Das kann ich aus meinen eigenen Erfahrungen aus vollstem Herzen bestätigen. Allerdings musste ich, bevor ich zum Ziel kam und diese Erkenntnis selbst erleben durfte, viele bittere Erfahrungen und schmerzhafte Umwege in meinem Leben machen. Ich möchte andere an diesen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben lassen, weil ich hoffentlich so dazu beitragen kann, dass anderen diese Umwege erspart bleiben – dass sie entweder daran gehindert werden, die gleichen Fehler zu machen, die mein Leben über lange Zeit in die falsche Richtung laufen ließen, oder für sich erkennen, wo sie sich selbst in einer ähnlichen Sackgasse befinden wie ich damals.

Eines der stärksten Dinge, die mir aus meiner frühen Kindheit im Gedächtnis geblieben sind, ist etwas, das in meinem Inneren vor sich ging, ohne dass ich es wollte. Ich wurde immer wieder von ganz seltsamen unangenehmen Gefühlen überfallen.

Ich habe damals niemandem davon erzählt; es waren Gefühle, die ich nicht erklären konnte, die einfach plötzlich über mich kamen und mich packten, sodass ich, was auch immer ich gerade tat, unterbrechen musste. Ich fühlte mich einsam, traurig und weit weg. Ich war erst sieben oder acht Jahre alt, als diese Zustände anfingen, viel zu jung, um mit solcher Art von Empfindungen umgehen zu können. Manchmal überfiel es mich viele Male am Tag, manchmal nur einige Male pro Woche. Diese Gefühle waren mein kleines Geheimnis, und es sollte noch zwanzig Jahre dauern, bevor ich verstand, was da mit mir geschah.

Schon früh lief mein Leben in eine ungute Richtung. In unserem Garten, wo wir an einem umgefallenen Baum regelmäßig „Raumschiff“ spielten, hatte ich meine Zigaretten versteckt. Es ist schwer zu glauben: Ich war erst acht Jahre alt, in der dritten Klasse, und abhängig von Zigaretten! Jeden Tag konnte ich kaum das Ende der Schule abwarten, um rüber zum „Raumschiff“ zu rennen und mir eine Zigarette anzuzünden. Ich denke, es hätte auch schlimmer sein können; wenigstens trank ich keinen Alkohol – noch nicht!

Ich war zwölf, als mich dieses Laster in die Zange nahm. „Willst du einen Drink?“ fragte Mary. Mary war die Haushälterin eines unserer Freunde, die für eine Party in der Nachbarschaft als Barkeeper einsprang. Okay, warum nicht, dachte ich. Ein Drink, zwei, drei; dann zählte ich nicht mehr. Ich erinnere mich vage, dass ich mich auf dem Heimweg in der Mitte der Straße übergeben musste, ungefähr eine Meile von meinem Haus entfernt. An diesem Abend wurden Weichen gestellt, der Alkohol wurde für die nächsten Jahre mein Begleiter bis hin zum Ende meiner Highschool-Zeit. Dann passierte es – ich wurde frei – frei von diesem schrecklichen Teufelskreis aus Trinken, Erbrechen und dem Schwur, es nie wieder zu tun, bis es doch wieder von vorne losging.

Wie passierte das? Es war ein wunderschöner Herbsttag und ich besuchte meine Cousine in Queens, New York. „Hier, Rick, probier mal eine von diesen auf deinem Heimweg“, sagte sie und reichte mir eine kleine, komisch aussehende Zigarette. Vielleicht kennt jemand diese Sorte, wo die Enden zusammengedreht sind, damit nichts herausfällt. Ich beschloss, erst einmal zu schauen, was da drin war, bevor ich die typische Prozedur startete: Inhalieren und dann dieses „Solange-den-Atem-anhalten- bis-du-explodierst“. Ich fand zwei kleine Samenkörner und kam zu dem Schluss, dass sie dahin wandern sollten, woher sie kamen: in Erde eingepflanzt – an der Seite meines Hauses. Tägliches Gießen, ein wenig Wunderdünger sowie tägliche Aufmerksamkeit und liebevolle Pflege und siehe da: zwei 2,5 Meter hohe Marihuana-Pflanzen versorgten mich und meine kleine Clique von Freunden mit einem 2-Jahres-Vorrat an Marihuana. Es war der Herbst 1963, bevor die Drogenrevolution unsere Gegend erreichte, sogar bevor die meisten Gesetzeshüter überhaupt wussten, wie Marihuana aussieht.

Nachdem ich die Wirkung dieser ersten Marihuana-Zigarette erlebt hatte, was zu Glücksgefühlen und viel Gelächter auf meiner Rückfahrt nach Hause führte, war ich überzeugt, dass ich einen perfekten Ersatz für den Alkohol und alle damit verbundenen Übel gefunden hatte. Ich war auf jeden Fall ein starker Verfechter der „Sache“ und verbreitete die Botschaft über Marihuana überall. Ich fühlte mich nicht schuldig, dass ich das Gesetz übertrat, denn die Sache war in unseren Augen moralisch zu begrüßen, und wir fühlten uns „auf der richtigen Seite“.

Ich kannte die schrecklichen Auswirkungen des Alkohols aus erster Hand. Ich war zusammengeschlagen worden, von der Polizei gejagt, von der Polizei geschnappt und beinahe durch einen 65 km/h starken Sturm vom Dach des 60 Stockwerke hohen NBC Wolkenkratzers herunter geweht worden. Ich hatte Autos zu Schrott gefahren, Autos gestohlen, Prügeleien im Four Seasons Nachtclub angefangen, bei denen Hunderte von Leuten involviert waren, und so weiter und so fort. Warum? Ich glaubte, schuld war der Alkohol – was nicht ganz falsch war. Marihuana andererseits bedeutete einfach nur, tolle Zeiten zu erleben mit Essen, Lachen und Unternehmungen, die die weitesten Trips „ans Ende des Universums“ mit Kapitän Kirk und seinem Raumschiff Enterprise übertrafen. Diese Raumschiffspiele hatten mir ja in meiner frühen Kindheit den Kick gegeben. Ich glaubte ernsthaft, dass meine Freunde und ich durch Marihuana von den Schrecken des Alkohols gerettet waren.

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