Die letzte Nacht von Babylon

Die letzte Nacht von Babylon

Wer hat nicht schon von Babylon gehört, der unvergleichlichen Stadt aus der Antike. Laut der Formulierung des antiken griechischen Historikers Herodot war diese Metropole „gewaltig und prächtig gebaut wie meines Wissens keine andere Stadt der Welt“. Die Länge der Stadtmauern von Babylon, in die 100 Tore eingebaut waren, betrug laut Herodot 86 Kilometer. Auch wenn diese Zahl wahrscheinlich zu hoch gegriffen war, besteht kein Zweifel über die Unvergleichlichkeit und Pracht dieser Stadt. Der sie umgebende riesige Festungsgürtel war einmalig und genauso beeindruckend wie die Hängenden Gärten, die zu den sieben Weltwundern der Antike zählten.

Während der Blütezeit seiner ruhmreichen Existenz schien es, als wenn das mächtige Babylon dazu bestimmt war, auf ewige Zeiten weiter zu bestehen. Die „goldene Stadt“ hatte immer mehr an Macht zugenommen und galt inzwischen als DAS Wunder der antiken Welt … mit gewaltigeren Gebäuden und einer größeren Bevölkerungsanzahl als jede andere Stadt des Altertums.

Es war in Babylon, wo man ein Alphabet erfunden sowie ein mathematisches System einschließlich mathematischer Problemlösungen erarbeitet hatte. Man hatte Gerätschaften entwickelt, mit denen man die Zeit messen konnte. Und einen Plan konzipiert, mit dem man mithilfe des minderwertigsten aller Materialien – Lehm – gewaltige Bauwerke konstruieren konnte. Die Babylonier erfanden die Kunst des Bearbeitens von Edelsteinen – wie man sie schleifen und mit Bohrlöchern und Eingravierungen versehen konnte. Sie wussten, wie man die Gestalt von Menschen und Tieren originalgetreu nachbilden konnte. Sie entwickelten eine hochgradige Perfektion bei der Herstellung von Textilien. Sie studierten mit Erfolg die Bewegungen der Himmelskörper. Grammatiklehre war für sie eine Wissenschaft. Und sie erarbeiteten ein ausgeklügeltes System von Gesetzen.

Noch nie hatte die Welt eine solche Stadt gesehen. Die Mauern der Befestigungsanlagen ragten über 60 Meter in die Höhe – 20 Stockwerke hoch. Und die Fläche ganz oben auf diesen Mauern war so breit, dass mehrere Pferdewagen mit hoher Geschwindigkeit nebeneinander fahren konnten. Die in der Sonne glänzenden, imposanten Paläste und Tempeltürme ragten weit hinauf in den Himmel und riefen bei anreisenden Besuchern Begeisterung hervor, selbst wenn sie noch Meilen entfernt waren.

Farben spielten eine wichtige Rolle in der Stadt. An öffentlichen Gebäuden bestand die oberste Schicht des Mauerwerks aus verschiedenfarbigen glasierten oder gebrannten Ziegeln. Die Stadtmauern waren gelb, die Tore blau, die Paläste rot und die Tempel weiß.

In alle Himmelsrichtungen wurde Babylon durch Kanäle und schiffbare Wasserstraßen durchkreuzt. Und hier war der Ort, wo die weltberühmten Hängenden Gärten auf übereinanderliegenden Terrassenstufen angepflanzt worden waren.

Babylon war nicht nur die Herrin der Welt, sondern sie hatte sich an einem sicheren Ort niedergelassen, der inmitten der fruchtbarsten Region der ganzen Welt lag. Das Land war so unglaublich fruchtbar, dass Herodot befürchtete, für einen Lügner gehalten zu werden, wenn er davon berichtete, was er tatsächlich an erstaunlicher Fruchtbarkeit des dortigen Bodens gesehen hatte.

Die Großartigkeit dieser antiken Stadt ist tatsächlich legendär. Und doch ist diese unvergleichliche Stadt heute verschwunden – genau, wie es die Bibel in ihren Prophezeiungen vorhergesagt hatte. Die auf den Punkt genaue Erfüllung der biblischen Prophezeiungen ist frappierend. Wir wollen uns in diesem Artikel einige der Details näher anschauen.

Prophezeiung: Babylon soll ausgelöscht werden
Noch bevor Babylon zur Herrscherin der Welt aufgestiegen war, machte ein biblischer Prophet öffentlich folgende Ankündigung: Babylon, heute noch die glanzvollste Stadt aller Königreiche, der ganze Stolz der Chaldäer, wird restlos zerstört. Ihr wird es genauso ergehen wie damals den Städten Sodom und Gomorra, die Gott dem Erdboden gleichmachte [unbewohntes Ödland]. (Jesaja 13,19 Hfa)

Eigentlich eine ganz simple Aussage, aber sie widerlegt jedwede Behauptung, dass die Vorhersagen vage und unpräzise sind, sodass, egal was passiert, die Interpretation des Geschehens dann als eine Erfüllung der Vorhersage hingebogen werden könnte. Tatsächlich sagt der Prophet mit seiner kühnen Vorhersage: ‘Ich sehe die Größe Babylons; ich habe ihre offensichtlich unbezwingbaren Mauern vor Augen. Ich weiß, dass die Stadt mächtig und stark ist, die größte Stadt, die die Welt je gesehen hat. Nichtsdestoweniger wird diese offensichtlich nicht zu überwindende Stadt Babylon so vollständig ausgelöscht werden wie Sodom und Gomorra.‘

Und damit auch kein Skeptiker die Beschuldigung vorbringen könnte, die Bibel würde zweideutige Vorhersagen formulieren, wurde dann noch weiter spezifiziert: Sie wird nie mehr bewohnt werden. (Vers 20 SLT) Und damit auch wirklich kein kritischer Zweifler behaupten könnte, damit sei etwas anderes gemeint, wurde noch hinzugefügt: Sie wird unbesiedelt bleiben von Geschlecht zu Geschlecht. Kein Araber wird dort zelten, und keine Hirten werden ihre Herden dort lagern lassen.

Wer könnte jetzt noch behaupten, die Aussage sei missverständlich oder mehrdeutig. Aber die Vorhersagen über Babylon sind keinesfalls auf diese eine Feststellung beschränkt. Obwohl die Worte eindeutig waren, schienen die Vorhersagen so absolut unmöglich, dass ein damaliger Zeitgenosse zu dem Schluss kommen musste, dass der Schreiber sich entweder geirrt hätte oder geisteskrank war. Aber Jeremia kommt Jesaja zur Hilfe und bestätigt seine Aussage. Die Bedeutung dessen, was diese beiden Propheten schrieben, ist in der Tat unmissverständlich: Eine ewige Wüste [Einöde/Trümmerfeld] sollst du [Babylon] werden. (Jeremia 51,26) Und Babel soll zu einem Steinhaufen werden, zur Behausung der Schakale, zum Entsetzen und zum Gespött, und niemand soll darin wohnen. (Vers 37)

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